AFRIKAMERA 2012: Mozambique Shorts

Friday 16th, November 2012 / 12:00 Written by

 

© Afrikamera

© Afrikamera

Häusliche Gewalt ist ein weit verbreitetes Phänomen in Mozambique und eines, über das man nicht spricht. Und vor allem: frau auch nicht. Regisseur und Produzent Dario “Mickey” Fonseca erklärte bei der Deutschlandpremiere der MOZAMBIQUE SHORTS am 15. November, wie seine Sequenz aus vier Kurzfilmen zum Thema häusliche Gewalt entstanden ist.

 

Mit den MOZAMBIQUE SHORTS setzt die AFRIKAMERA 2012 die Tradition der vergangenen Jahre fort, filmische Beiträge aus bisher eher weniger bekannten afrikanischen Ländern vorzustellen. Nach Madagaskar und Ruanda liegt der Fkous diesmal auf Mosambik.

 

Die vier Kurzfilme drehen sich um das Thema häusliche Gewalt. Regisseur und Produzent Dario Fonseca, der bei der Deutschlandpremiere gestern anwesend war, schilderte, dass  häusliche Gewalt weit verbreitet in Mosambik sei; vor allem Frauen leiden unter gewalttätigen Männern. Trotzdem ist die Scheu, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, nach wie vor groß. Deshalb gründete Fonseca 2009 ein Filmproduktion, die das Thema zum Schwerpunkt macht. Die Filme, die zur Hälfte durch Sponsoren finanziert worden sind, dienen auch als Bildungs- und Aufklärungsmaterial, sagte Fonseca. Immerhin wachse das Interesse daran. Auch Nichtregierungsorganisationen befassen sich zunehmend mit diesem Thema, so Fonseca.

 

Quelle: Pressefotos Afrikamera 2012

Neben dem Kurzfilm “Dina” (2010), der von der 14-jährigen Dina und ihrem Kampf gegen den gewalttätigen Vater erzählt, schildert “Mãe dos Netos” (2008) von Isabel Noronha und Vivian Altman in einem dokumentarischen Trickfilm die Geschichte von Großmutter Elisa, die sich um ihre 14 Enkelkinder kümmert, nachdem die acht Ehefrauen ihres Sohnes an AIDS gestorben sind.

“Impunidades Criminosas” (2012) von Sol de Carvalho zeigt in drastischen Bildern, warum 90% der inhaftierten Frauen in Mosambik wegen Gewalt gegen ihre ihrerseits gewalttätigen Ehemänner im Gefängnis sitzen: Sara, die sich nicht länger beugen will, tötet zuerst ihren Ehemann und dann dessen “Chef”, der nach dem Tod ihres Mannes Rechte auf sie geltend macht.  Den Abschluss der Reihe bildete das Portrait “Mahla” (2010) von  Dario Fonseca, das eine Frau bei dem Versuch zeigt, ihren Weg als alleinerziehende Mutter zu meistern.MOZAMBIQUE SHORTS weist nicht nur auf ein viel zu wenig diskutiertes Thema hin, sondern zeigt Mosambik als kreatives und aufgeschlossenes Filmland – von dem noch einiges zu erwarten ist!

Die AFRIKAMERA 2012 läuft noch bis 18. November: www.afrikamera.de

 

 

 

 

 

Diesen Artikel empfehlen bei:
  • Facebook
  • Twitter
  • MisterWong
  • Google Bookmarks
  • del.icio.us

eufrika on Facebook