UN billigen Flugverbotszone für Libyen
Mit Verabschiedung einer entsprechenden Resolution machen die Vereinten Nationen den Weg für die in den vergangenen Tagen diskutierte Flugverbortszone für den Luftraum über Libyen frei. Man käme “mit allen erforderlichen Maßnahmen” der Verantwortung gegenüber dem „Schutze der libyschen Zivilbevölkerung“ nach. Der Einsatz von Bodentruppen wurde indes ausgeschlossen. Unklar ist weiter, wie schnell militärische Aktionen umgesetzt werden können. Davon hängt auch der weitere Verlauf des seit Tagen erbittert geführten Kampfes zwischen Anhängern der Opposition und Truppen Gaddafis ab.
Vor allem Befürworter der Flugverbotszone wie Frankreich und Großbritannien gaben an, innerhalb weniger Stunden strategische Ziele des Gaddafi-Regimes militärisch angreifen zu können. Vor allem die USA sollen in den Verhandlungen jedoch auch arabische Länder in die Verantwortung genommen haben. Bei der Abstimmung enthielten sich China, das derzeit den Vorsitz des Weltsicherheitsrates innehat, sowie Deutschland, Russland, Indien und Brasilien.
Gaddafi selbst hatte noch wenige Stunden vor der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat angedroht, für den Fall einer militärischen Invasion der internationalen Gemeinschaft in Libyen, Vergeltungsanschläge durchführen zu lassen. Dabei führte er auch nicht weiter konkretisierte Ziele im Mittelmeerraum an. In wie weit derartigen Drohgebärden zu trauen ist, bleibt fraglich. Die zuletzt heftig bekämpften Oppositionsstreitkräfte hingegen – vor allem in der von Gaddafi immer wieder aus der Luft attackierte Hochburg Benghazi – hoffen auf ein schnelles Eingreifen internationaler Truppen. In den vergangenen Tagen hatten sie teils widersprüchlichen Angaben zu Folge erhebliche Verluste hinnehmen müssen.