Deutschland schmachtet, Afrika wächst
Für den internationalen Tourismus ist der afrikanische Kontinent immer noch weitgehend unentdecktes Gebiet. Damit entgeht vielen Staaten eine Einnahmequelle, die – umsichtig geplant – zur wirtschaftlichen Entwicklung strukturschwacher Regionen beitragen könnte.
Zum Beitrag in der “Welt”: “Das Afrika-Bild der Deutschen“
Im Vorfeld der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin lenkt Elian Ehrenreich in der Tageszeitung “Die Welt” die Aufmerksamkeit der Leser auf Urlaubsländer südlich der Sahara. Dabei beleuchtet er insbesondere das oft wenig realitätsnahe Afrikabild, das deutschen TV-Zuschauern in “Schmachtromanzen” wie “Mein Herz in Afrika” oder “Die weiße Massai” angeboten wird.
Ehrenreich hält den Klischees harte Zahlen von Wachstum und Entwicklung entgegen. Dennoch halte sich im Bewusstsein der Deutschen ein schlechtes Image. Um dieses Phänomen zu erklären, führt der “Welt”-Autor – neben verschiedenen Tourismus-Experten – auch die Einschätzung von Lutz Mükke an, Autor des Buches “Journalisten der Finsternis“: “Afrika befindet sich in einer Dramatisierungsfalle.” Mükke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Journalistik der Uni Leipzig.
Der afrikanischen Tourismus habe jetzt die Chance, aus den Fehlern anderer Urlaubsregionen wie Thailand oder Nepal zu lernen, schreibt Ehrenreich. Dieses Ziel zumindest verfolge der Frankfurter Tourismusverband “African Fair Tourism & Trade Organization” (AFTTO), der Afrika als Urlaubsregion unter einer Art Gütesiegel in Deutschland vermarkten will.
Ehrenreichs Fazit lautet: “Afrika verändert sich rasant. Nur im deutschen Fernsehen ist das offenbar noch nicht angekommen.” Die Messe beginnt für Fachbesucher am 9. März 2011.
Direkt zur ITB Berlin: “The world’s leading travel and trade show“
Fairer Tourismus in Afrika: “About AFTTO“
“Journalisten der Finsternis”, erschienen bei Herbert von Halem Verlag, 2009, 560 S. , 34,50 Euro