Elfenbeinküste: Der Druck auf Gbagbo wächst

Monday 03rd, January 2011 / 13:13 Written by

 Heute starten führende Afrikanische Politiker einen neuen Vermittlungsversuch in der Elfenbeinküste. Die Präsidenten von Sierra Leone, Benin und Kapverde versuchen im Auftrag der Ecowas den Machtkampf im westafrikanischen Staat zu beenden. Als Sondervermittler der Afrikanischen Union begleitet sie Kenias Ministerpräsident Raila Odinga. Wie die Deutsche Welle berichtet, wird sich Odinga sowohl mit Gbagbo als auch mit dem international als Wahlsieger anerkannten Alassane Ouattara treffen. AFP meldet, dass Gbagbos Anhänger eine geplante Attacke auf das Hauptquartier Ouattaras deshalb vorerst aussetzen.

Der Gbagbo-Vertraute Charles Blé Goudé gab im staatlichen Fernsehen RTI bekannt, dass die geplante Erstürmung des Hauptquartis Ouattaras um den “laufenden Verhandlungen eine Chance” zu geben, ausgesetzt wird.Zugleich drohte Blé Goudé dem Ouattara-Lager aber erneut. Er forderte die “Besatzer des Golf Hotels” auf, ihre von den UN-Blauhelmen gesicherte Zentrale zu verlassen.

Der Druck auf Gbagbo ist ein gemeinsamer. Im Konflikt um die Elfenbeinküste agieren die Afrikaner so einig wie nie zuvor, schreibt die Zeit. In einem beispiellosen Akt haben sich mittlerweile fast alle afrikanischen Länder hinter den siegreichen Herausforderer gestellt und versuchen Gbagbo zur Machtaufgabe zu bewegen. Trotzdem will Gbagbo nicht aus dem Amt scheiden, und er droht damit, die Beziehungen zu allen Ländern abzubrechen, die seinen Herausforderer Ouattara als neuen Präsidenten anerkennnen. Die Nachbarstaaten drohen nun auch formal mit einer Militärintervention. Die USA und die EU haben Reisesanktionen gegen Gbagbo und seinen inneren Kreis verhängt. Auch die Weltbank hat ihre Mittel für die Elfenbeinküste mittlerweile eingefroren.

Von entscheidender Bedeutung für den Fortgang des Konflikts könnte aber die Entscheidung der westafrikanischen Zentralbank sein, alle Konten des ivorischen Staates fortan unter die Kontrolle von Ouattara zu stellen, wie die namibische Online-Zeitung az. com berichtet. Mit diesem Schritt soll Gbagbo daran gehindert werden, weiter Gehälter an die Staatsangestellten und Sicherheitskräfte zu zahlen – und sich damit deren Loyalität zu sichern.

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