Elfenbeinküste: Ohnmacht und Stellungskrieg

Friday 25th, March 2011 / 18:28 Written by

 Laut Radio France Internationale etabliert sich in Abidjan, der ökonomischen Hauptstadt der Elfenbeinküste, ein Stellungskrieg. Nachdem Charles Blé Goudé, Anführer der Gbagbo-Anhänger “Junge Patrioten”, diese vor einem Monat aufgefordert hatte, in allen Vierteln “Selbstverteidigungsgruppen” zu organisieren und neuerdings, in die Armee einzutreten,  ist Abidjan mit Straßenbarrieren durchzogen. Auch junge Ouattara-Anhänger reagierten mit Barrieren in pro-Ouattara-Vierteln. Als Reaktion auf den zunehmenden Kontrollverlust dieser Stadtteile reagierten die Gbagbo-nahen Sicherheitskräfte mit schweren Waffen. Allein bei diesem Eingriff zählt die UN dreißig Tote und mehr als fünfzig Verletzte. Doch auch die Straßenkontrollen der jungen Milizen beider Parteien enden laut Jeune Afrique oft tödlich. 800.000 Menschen fliehen allein aus Abidjan. Auch im Westen des Landes, wo Ouattara-nahe Streitkräfte an Boden gewinnen, flüchten die Menschen in den Norden oder außer Landes.

Die Situation, die seit November 2010 anhält, eskaliert damit weiter, während sich internationale Organisationen in “lettres mortes” üben. Angesichts der immer noch fehlenden zwingenden Beschlüsse der Afrikanischen Union, fordert der Präsident der CEDEAO, JamesVictor Gbeho, eine militärische Intervention der Blauhelme als letzten Ausweg. Eine Woche davor hatte der Gerichtshof der CEDEAO (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) militärische Interventionen der west-afrikanischen Staaten vorläufig untersagt. Auch Nigerias Außenminister, Odein Ajumogobia, forderte ein Eingreifen der UN und machte darauf aufmerksam, dass die UN eine Luftraumsperre in Lybien durchsetzt, während in der Elfenbeinküste angesichts von Massakern von Frauen nichts unternommen wird. Zuletzt forderte Frankreich laut RFI die UN dazu auf, schwere Waffen in Abidjan zu verbieten.

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