Flüchtlinge auf Lampedusa: Italien fordert Frontex an

Tuesday 15th, February 2011 / 16:00 Written by

 Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit der "außergewöhnliche Migrationssituation" auf Lampedusa ein formelles Hilfsersuchen Italiens erhalten.

Nach dem Sturz des autoritären Regimes in Tunesien war die Zahl der Einwanderer auf der zu Italien gehörenden Mittelmeerinsel Lampedusa zeitweise stark angestiegen. Medienberichten zufolge kamen binnen weniger Tage mehr als 5300 Neuankömmlinge auf der Insel. Lampedusa selbst zählt 4500 Einwohner. Das Hauptauffanglager auf der Insel habe zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden müssen, hieß es.

Lampedusa liegt westlich von Malta ungefähr auf halbem Weg zwischen Tunesien und Sizilien. Die Entfernung bis zur tunesischen Küste beträgt rund 130 Kilometer. Aufgrund ihrer Lage zählt die Insel seit Jahren zu den bevorzugten Zielen von Bootsflüchtlingen aus Afrika.

Die aktuelle Einwanderungswelle aus Tunesien löste in der europäischen Öffentlichkeit eine neue Diskussion über den Umgang mit Wirtschaftsflüchtlingen aus. Dabei steht - neben rechtlichen und finanziellen Fragen - vor allem die humanitäre Situation der Menschen in den zahlreichen Auffanglagern an den EU-Außengrenzen im Mittelpunkt.

Zum Video-Beitrag von "Euronews.net": "Tausende Flüchtlinge auf Lampedusa"

Zum Beitrag der "Zeit":  "Europa macht die Grenzen dicht"

Zum Beitrag im "Stern": "Wohin mit den Flüchtlingen"

Wikipedia-Beitrag zur EU-Grenzschutzagentur: "Frontex"

Zur Stellungnahme des italienischen Inenministers Roberto Maroni: "Flusso immigratorio dal Maghreb"

Zur Pressemitteilung von Frontex: "Request for Help over Migratory Pressure in Lampedusa"

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