Fotografie: Ausstellung von Zanele Muholi im Schwulen Museum* Berlin

Tuesday 03rd, June 2014 / 21:54 Written by

 

Mastering your own image means bringing into the world voices and colours that elude globalisation and uniformisation, it means refusing to be just the fruit of the other´s gaze. It means assuming, in a kind of silent contradiction, your own vision of yourself, following your cultural codes and aesthetics. (Simon Njami in A Useful Dream: African Photography 1960-2010)

© Zanele Muholi

Miss Lesbian I © Zanele Muholi

Das Schwule Museum* Berlin zeigt noch bis zum 30. Juni 2014 eine Fotografie-Ausstellung der südafrikanischen Fotografin, Filmemacherin und Aktivistin Zanele Muholi, die sich in ihren Arbeiten intensiv mit den Erfahrungen der Schwarzen queeren, inbesondere lesbischen Community in Südafrika auseinandersetzt. In Muholis Arbeiten spielen hierbei vor allem Fragen nach dem individuellem Wesen und der zeitgenössischen sozialen Zugehörigkeit in Südafrika eine wichtige Rolle.

Die Arbeiten der in Johannesburg lebenden und arbeitenden Künstlerin zählen zu den renommiertesten afrikanischer Fotograf*innen. Auf der Biennale der afrikanischen Fotografie von Bamako wurde Muholi 2009 mit dem Jean-Paul Blachère Award und dem Casa Africa Award zur besten Fotografin gekürt. Des Weiteren war sie 2005 und 2009 Preisträgerin des LGBTI Kunst und Kultur Preises und erhielt 2013 den Freedom of Expression Award von Index on Censorship.

© Zanele Muholi

Katlego and Nosipho © Zanele Muholi

Neben älteren Fotografien aus den Jahren 2003-2005 werden Werke aus den Serien Beloved (2005-2010), Being (2007) und der fortlaufenden Serie Faces and Phases (seit 2006) gezeigts. Nicole R. Fleetwood bezeichnet in Troubling Vision: Performance, Visuality, and Blackness letztgenannte Serie als ein stilvolles, technisch versiertes Projekt „that aims to both empower Muholi´s female collaborators and offer outsiders an innovative way of seeing, one that critically engages contemporary visuality in southern Africa“.

Wer Lust auf eine öffentliche Führung durch die Ausstellung hat, findet dazu am 4. Juni 2014 um 18.00 Uhr die Gelegenheit. Des Weiteren findet am 11. Juni um 19.00 Uhr eine Diskussion zum Thema „Ist Homosexualität unafrikanisch?“ mit der südafrikanischen Aktivistin Dawn Cavanagh statt. Am 29. Juni werden schließlich auf der Finissage in Anwesenheit der Regisseurin und Schauspielerin Mojisola Adebayo und voraussichtlich Zanele Muholi Ausschnitte aus dem Drama I stand corrected zum Thema „hate rapes“ gezeigt.

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About the author

Texteschreiber und Fotomacher. Freier Journalist. Kunst und Kultur, weil sie Grenzüberschreitungen ermöglichen. Auch andere Themen. Studium der Regionalstudien Asien/Afrika (B.A.) und Afrikawissenschaften (M.A.) mit Ostafrika-Schwerpunkt an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of Nairobi. Catch up with me via twitter: @d_kossmann

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