Gbagbo bleibt stur
Ungeachtet der internationalen Kritik und der gegen ihn verhängten Sanktionen durch EU und die USA hat Laurent Gbagbo am Dienstag Abend erstmals seit seiner Vereidigung ein öffentliches Interview im ivorischen Fernsehen gegeben.
Darin beharrt der selbsternannte Präsident der Elfenbeinküste weiterhin auf der Rechtmäßigkeit seines Amtes, das laut unabhängiger Wahlbeobachtung jedoch seinem oppositionellen Kontrahenten Alassane Ouattara zusteht. Allerdings zeigte sich Gbagbo zu Gesprächen mit seinem Rivalen bereit und forderte die internationale Gemeinschaft auf, in der Angelegenheit zu vermitteln. Die Opposition regiert ihrerseits mit scharfer Kritik. Gbagbos Vorschläge würden allenfalls über die humanitäre Situation und die von ihm zu verantwortenden Auseinandersetzungen hinwegtäuschen und seien lediglich als taktisches Spiel auf Zeit zu bewerten. So rief Outtaras Premierminister Soro Guillaume die Bevölkerung im Gegenzug zum Festhalten am zivilen Ungehorsam auf, um der uneinsichtigen Regierung Gbagbos die Macht zu entreißen und die legitime Arbeit Outtaras zu ermöglichen.
Siehe Africa News vom 22.12.2010.