Guinea nimmt wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Demokratie
Der Sieger der Präsidentschaftswahlen in Guinea vom November, Alpha Condé, wurde am Dienstag in der Hauptstadt Conakry vereidigt. Der 72-jährige Condé, der für die größte Oppositionspartei RPG (Rassemblement du peuple de Guinée) kandidierte, setzte sich mit etwa 52 Prozent der Stimmen überraschend gegen den favorisierten Cellou Dalein Diallo durch, der Guinea bereits von 2004 bis 2006 regiert hatte. Viele internationale Beobachter und Zusammenschlüsse für Demokratie und Frieden sehen in der größtenteils freien Wahl Condés einen wesentlichen Schritt des westafrikanischen Landes auf dem Weg zu mehr Demokratie.
Guinea wurde seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1958 meist diktatorisch-autoritär regiert, zuletzt für 26 Jahre unter einer Militärherrschaft. Mit der Vereidigung Condés macht sich nun nicht nur Hoffnung auf das Ende dieser Ära breit. Die Zeremonie markiert den Schlusspunkt der Auseinandersetzungen, die nach der Verkündung des Wahlergebnisses ausgebrochen waren. Große Teile der Bevölkerung hatten für die rasche Umsetzung ihrer Wahl protestiert, woraufhin die Regierung mit Gewalt reagierte und den Ausnahmezustand verhängte.
Siehe Africa News vom 21.12.2010