Illegale Ölraffinerien im Niger-Delta zerstört
Im Niger-Delta haben nigerianische Soldaten rund 500 illegale Ölraffinerien zerstört, berichtete Al-Jazeera. Mit solchen Maßnahmen soll die in dieser Region immer populärer werdende illegale Ölgewinnung in Nigeria in Zukunft unterbunden werden.
Zum Artikel bei Al-Jazeera: “Nigerian army tackles oil smugglers“
Es konnten zwar keine Schmuggler festgenommen werden, jedoch wird es von nun an vermehrt Übergriffe vom Militär geben, so Jafaru Ibrahim, ein Militärkommandand des Einsatzes. Experten zufolge stehlen Schmuggler in Nigeria täglich bis zu 300.000 Barrel Öl. Seit Jahren kostet dies Afrikas größter Öl- und Gasindustrie sowie ausländischen Ölfirmen Millionen von Dollar pro Jahr an verlorenen Einkünften.
Steigende Ölpreise weltweit ließen die Benzinpreise in Nigeria in den letzten drei Monaten um ein Drittel auf 0.98 Dollar pro Liter in die Höhe klettern. Dies hat eine erhöhte Nachfrage im Schleichhandel zur Folge und lässt die illegalen Ölraffinerien profitabler denn je erscheinen. Das raffinierte Öl gelangt größtenteils in die privaten Haushalte Nigerias. Dort wird es zum Heizen und Beleuchten genutzt. Wegen des hohen Benzingehalts ist die Explosionsgefahr jedoch extrem hoch. Das Nutzen illegal raffinierten Öls stellt demnach eine Gefahr für die nigerianische Bevölkerung dar.
Der Präsident des Niger-Deltas, Goodluck Jonathan, versprach bei einer Wiederwahl im April, die Situation in der Region zu verbessern. Sicherheitsexperten hingegen sehen nur eine Abschwächung der illegalen Ölgewinnung im Niger Delta, wenn für die zehntausenden arbeitslosen Jugendlichen nachhaltige Jobs geschaffen werden können.