In den Maghreb-Staaten brodelt es
Nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali macht sich auch in anderen Maghreb-Staaten revolutionäre Umbruchstimmung breit. So leben die bereits im letzten Jahr mit den tunesischen Protesten einhergegangen Demonstrantionen in Algerien wieder auf. Zu Unruhen kam es zuletzt auch in Ägypten, wo sich Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei lieferten. In beiden Fällen reagierte die Polizei mit äußerster Härte.
Als Reaktion auf das seitens der Protestierenden ignorierte Demonstrationsverbot, das die ägyptische Regierung verhängen leß, kam es laut BBC unter Berufung auf Angaben der staatlichen Sicherheitskräfte zu etwa 700 Festnahmen. Wie in Tunesien fordern die Demonstranten in Ägypten die Demokratisierung ihres Landes. Dafür sei ihrer Meinung nach zunächst die Ablösung der Regierung von Präsident Mubarak notwendig. Wie Tunesien, werden auch die übrigen Maghreb-Staaten weitgehend autokratisch regiert. Den Herrschafteliten, die sich teils seit mehreren Jahrzehnten mit Repressionen gegen die Zivilbevölkerung an der Macht halten, wird von Bürgern und Opposition massive Korruption vorgeworfen. Entsprechend der politischen Parallelen zu Tunesien, entwickeln sich nun auch die aktuellen Protestbewegungen in den übrigen nordafrikanischen Staaten, deren Einwohner dem Beispiel der Tunesier folgen und ihre Stimmen erheben – “bis das System gestürzt ist”.
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