Internationaler Strafgerichtshof autorisiert Ermittlungen in der Elfenbeinküste
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) verkündete am Montag seine Entscheidung, den Chefankläger Luis Moreno-Ocampo für Ermittlungen in der Elfenbeinküste zu autorisieren.
Dort kam es 2010/2011 zu einem Bürgerkrieg, nachdem der amtierende Präsident Laurent Gbagbo seine von internationalen Wahlbeobachtern wie EU und UN bestätigte Abwahl zugunsten seines Kontrahenten Alassane Ouattara nicht anerkannte. Mithilfe der französischen Armee und Rebellen aus dem Norden des Landes gelang es Ouattara jedoch, Gbagbo tatsächlich abzusetzen und eine Regierung zu konstituieren. Im Namen der Wiederversöhnung der Nation der Côte d’Ivoire, die schon 2002 von Auseinandersetzungen zerrüttet wurde, rief Ouattara den IStGH dazu auf, bei der Aufklärung der in der neuesten Krise von beiden Seiten begangenen Verbrechen zu helfen. Mit der offiziellen Autorisierung durch den Gerichtshof kann Moreno-Ocampo seine Arbeit in dem noch unsicheren Land beginnen.
Zur Meldung bei Slate Afrique: “Côte d’Ivoire: le procureur de la CPI autorisé à enquêter sur des crimes présumés”
Zur Meldung bei JeuneAfrique: “Côte d’Ivoire : feu vert pour l’ouverture d’une enquête de la CPI”
Zur Meldung bei RFI: “Le procureur de la CPI va enquêter sur les crimes commis en Côte d’Ivoire”
Zum Hintergrund der postelektoralen Krise bei eufrika.org: “Elfenbeinküste – Chronik eines alten Konflikts”