Libyen: Börse Tripolis startet in die Post-Gaddafi-Ära
Nach dem Bürgerkrieg bemüht sich Libyen weiter um eine Rückkehr in die Normalität. Ein Zeichen für den Aufbruch in die Post-Gaddafi-Ära: Knapp fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers haben Investoren den Handel an der Börse in der libyschen Hauptstadt Tripolis wiederaufgenommen.
Erster Handelstag nach einer fast zwölf Monate währenden kriegsbedingten Zwangspause war der Sonntag, 18. März 2012. Wie im islanisch geprägten Teil der Welt üblich, beginnt die Börsenwoche mit dem Sonntag als erstem Werktag.
“Der Börsenstart sendet ein Zeichen hinaus in die Welt, dass Libyen nun ein stabiles Land ist, wo die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt”, zitierte die BBC Börsenchef Ahmed Karoud.
Im Vergleich zu etablierten Handelsplätzen wie London, Frankfurt oder New York blicken Börsianer in Libyen auf eine vergleichsweise übersichtliche Marktstruktur mit einer relativ jungen Historie.
Gelistet sind derzeit nur zehn Unternehmen. Mit Ausnahme des Baustoffunternehmens al-Ahlia Cement handelt es sich dabei ausschließlich um Aktien aus der Finanz- und Versicherungsbranche.
“Es ist ein bescheidener, aber bedeutender Schritt für die nordafrikanische Nation, die – nach den Jahrzehnten der Diktatur mit der Unterdrückung privater Investitionen und einem Bankwesen im Griff des Gaddafi-Klans -, einen Neustart ihrer Wirtschaft anstrebt”, kommentierte Colin Kilkelly für Maghrebpanorama.