Maghreb-Staaten kommen nicht zur Ruhe
Bei neuerlichen Ausschreitungen in Algerien und Tunesien sind laut Berichten der BBC und Africa News in den vergangenen drei Tagen mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Staatliche Sprecher in Tunesien bestätigten allein 21 Tote bei Straßenschlachten zwischen zumeist jugendlichen Demonstranten und Polizeieinheiten am Montag. Damit halten die Proteste in beiden nordafrikanischen Ländern seit nun mehr über zwei Wochen an, nachdem zuletzt am Wochenende über weitere Todesfälle berichtet wurde. Zuvor eskalierte die Situation in manchen Orten Algeriens, aus weitgehend friedlichen Massendemonstrationen wurden gewalttätige Straßenschlachten.
Sowohl in Algerien als auch in Tunesien geht es vorrangig um die hohe Jugendarbeitslosigkeit, für die die Demonstranten die Untätigkeit der Regierungen verantwortlich machen. In Algerien verschärft sich die Situation zudem durch zuletzt stark gestiegene Lebensmittelpreise. Auslöser der Unruhen war der Selbstmordversuch eines Studenten in Tunesien. Dort hat die Regierung am Montag alle öffentlichen Schulen und Universitäten und bislang unbefristete Dauer schließen lassen. Gleichzeitig kündigte die algerische Führung an, Maßnahmen gegen die drastischen Preisanstiege zu treffen.