Menschenrechtler in Uganda ermordet, weil er schwul war

Tuesday 01st, February 2011 / 18:16 Written by

 Der ugandische Menschenrechtler David Kato ist am 26. Januar in seinem Haus in einem Vorort Kampalas zu Tode geprügelt worden. Hintergrund der Tat war eine Hetzkampagne einer ugandischen Tageszeitung, The Rolling Stone, die im Oktober eine Liste von Homosexuellen mit Adressen und Bildern zusammen mit einem Aufruf zu deren Hinrichtung veröffentlicht hatte. Kato, ein Aktivist der Gruppe “Sexual Minorities Uganda”, war selbst als Homosexueller mit Name, Adresse und seinem Bild in der Liste genannt worden und hatte die Zeitung erfolgreich auf Schadensersatz verklagt, berichtet die kenianische Daily Nation.

Die Lage von Homosexuellen in Uganda, wo homosexuelle Handlungen strafrechtlich verfolgt werden können,  hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Im letzten Jahr hatte ein Abgeordneter einen Gesetzesentwurf eingebracht, wonach Homosexuelle mit dem Tod bestraft werden sollten. Der Entwurf wurde nach internationalem Protest zurückgezogen. Dennoch blieb die Lage angespannt.

In einem Kommentar im ugandischen Daily Monitor schrieb die UN Hochkommissarin für Menschenrechte Navasthem Pillay über die Lage von Homosexuellen in Uganda und rief dazu auf, Homosexualität zu entkriminalisieren. Die BBC berichtet im Zusammenhang mit der Ermordung Katos von dem Fall der Uganderin Brenda Namigadde, die von Groß Britannien nach Uganda ausgewiesen werden soll. Namigadde machte geltend, dass sie homosexuell sei und ihr daher Gefahr in ihrer Heimat drohe. Die zuständige britische Behörde, die UK Border Agency, wies ihren Anspruch auf Bleiberecht jedoch mit der Begründung zurück, dass ein Gericht befunden hätte, Namigadde sei nicht homosexuell.

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