Mubarak enttäuscht Rücktrittshoffnungen
Unter dem Druck der anhaltenden Proteste hat sich der ägyptische Präsident Hosni Mubarak erneut an die Öffentlichkeit gewandt und dabei Erwartungen an einen sofortigen Rücktritt enttäuscht. Mubaraks TV-Ansprache war von Gegnern und Unterstützern im In- und Ausland mit Spannung erwartet worden. Hochrangige Militärs hatte im Vorfeld angedeutet, Mubarak werde “alle Forderungen” der Regimegegner erfüllen. Wie in den vergangenen Tagen waren daraufhin mehrere zehntausend Menschen auf den zentralen Platz der Befreiung geströmt, um von dort aus die Übertragung der Mubarak-Rede zu verfolgen. Europäische Medien gaben die Zahl der versammelten Regimegegner je nach Schätzung mit 200.000 bis 1 Million an.
In seiner Rede machte Mubarak den Demonstranten rhetorische Zugeständnisse und sprach von seiner Verantwortung für den Schutz des Volkes. Zudem übergab er einen Teil seiner Vollmachten an Vizepräsident Omar Suleiman.
Mubarak bekräftige seine Absicht, zum regulären Wahltermin im Herbst nicht mehr antreten zu wollen und bis dahin einen friedlichen Übergang sichern zu wollen. Beobachtern zufolge reagierten weite Teile der Bevölkerung wütend und enttäuscht.
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