Neue Berichte über Beschneidung von Frauen in Tansania
Trotz des gesetzlichen Verbots der Beschneidung von Frauen, das die tansaniasche Regierung bereits 1998 erließ, gibt es neue Berichte über die Fortführung dieser Praxis. Die Veröffentlichungen erfolgen anlässlich der diesjährlich zwischen November und Januar zu beobachtenden Tradition, Zeremonien zur Durchführung der genitalen Verstümmelung abzuhalten. Allein im Tarime District der Verwaltungsregion Mara seien dieses Jahr laut Afrol News bereits geschätzte 250 Mädchen beschnitten worden, bis zu 5.000 weiteren stehe das Gleiche noch bevor.
Die Beschneidung von Frauen ist in Tansania nicht in allen Bevölkerungsteilen verbreitet, weshalb der Gesamtanteil von 14,6 Prozent auf das Land verteilt auch vergleichsweise niedrig ausfällt, während die Zahlen in einzelnen Gebieten jedoch deutlich höher anzusetzen sind. Menschrechtsorganisationen werfen der Regierung vor, dieses verzerrte Bild bewusst zu nutzen, ein schärferes Vorgehen gegen die Beschneidung von Frauen und Strafverfahren bei Zuwiderhandlung aufzuschieben. Währenddessen mehren sich Berichte über flüchtende Mädchen, die ihre Beschneidung fürchten.
Mackrine Shao kämpft in der Region Arusha mit ihrem Verein
HIMS seit Jahren erfolgreich gegen die Beschneidung von
Frauen und Mädchen. Die in Deutschland ausgebildete
Krankenschwester verbindet Aufklärungsveranstaltungen
mit konkreter Hilfe wie die sorge um Mädchen, die sich
fluchtartig der Beschneidung entziehen oder eine ersatz-
weise Einkommenstätigkeit für bisherige Beschneiderinnen