Nordafrika als Vorbild? Syrer fürchten die “Frühjahrsmüdigkeit”
Welche Veränderungen bringt das neue Jahr? In einem Beitrag für “das Parlament” liefert Anne-Béatrice Clasmann einen vergleichenden Überblick zur Entwicklung des demokratischen Aufbruchs in Ländern wie Tunesien, Ägypten, Libyen, Jemen und Syrien.
Ägypten ist als bevölkerungsreichstes arabisches Land ein Maßstab für den Erfolg oder Misserfolg des ‘Arabischen Frühlings’. Ein Vorbild ist das Land nicht”, schreibt Clasmann, die als dpa-Korrespondentin für den arabischen Raum die Entwicklungen verfolgt.
Die Ereignisse in Kairo haben demnach eine Strahlkraft, die weit über die Grenzen des Landes hinausgehen. Clasmann verweist dabei insbesondere auf den anstehenden Neuanfang in Syrien, sollte ein gewaltsamer Sturz oder ein freiwilliger Machtverzicht die Ära Assad in den kommenden Monaten beenden. Schon jetzt würden die syrischen Konfliktparteien und die Vertreter der zahlreichen ethischen und religiösen Minderheiten die Erfahrungen und Rückschläge aus den Transformationsprozesse in Ägypten, Tunesien und Libyen sehr genau beobachten.
Die Hoffnungen der “Protagonisten und Unterstützer des sogenannten Arabischen Frühlings” hätten sich im vergangenen Jahr laut Clasmann nur “zum Teil” erfüllt. Sowohl in Tunis als auch in Kairo habe sich der Machtkampf zwischen Islamisten und den säkularen Parteien in den letzten Monaten verschärft.
Dem demokratischen Aufbruch in Libyen bescheinigt Clasmann dagegen eine “beeindruckende” Entwicklung, auch wenn die Bildung einer Übergangsregierung unter “keine einfache Operation” gewesen sei.
Zum vollständige Beitrag: “Frühlingsmüdigkeit in Nordafrika“