Pipeline nach Kenia: Südsudan plant für wirtschaftliche Unabhängigkeit
Nach der offiziellen Unabhängigkeit des Südsudan plant der jüngste Nationalstaat der Welt nun offenbar für die ökonomische Ausrichtung des Landes. Eines der Kernprobleme, die Zweifel an der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit des Südens, könnte mit Hilfe einer neuen Pipeline nach Lamu an die kenianische Küste überwunden werden.
Bislang wird das südsudanesische Öl – etwa 75 Prozent der gesamtsudanesischen Vorkommen – über die ehemalige Hauptstadt Khartum nach Port Sudan am Roten Meer befördert. Auch Gas soll in einigen Gebieten in großen Mengen lagern.
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Nachdem Kenia Südsudan anlässlich der Unabhängigkeitsfeierlichkeiten in der neuen Hauptstadt Juba bereits anerkannt hatte, kritisierte die nordsudanesische Regierung das Vorhaben. Der bisherige nordsudanesische Ölminister Deng, der zugleich Mitglied der neuen südsudanesischen Regierung ist, sagte in Khartum, die neue Pipeline sei angesichts der zu erwartenden Kosten „unwirtschaftlich“.
Bereits in der Vergangenheit kursierten Berichte über ein mögliches Engagement Chinas beim Bau der Pipeline.
Reuters: “South Sudan to link to Kenya oil pipeline”
Interview mit Professorin Buthaina El Naiem über die wirtschaftliche Zukunft des Südsudan und die regionale Orientierung der neuen Regierung in Juba: “Rationalität statt emotionalem Handeln”