Somalia-Konferenz in London: Neue Lösungen?
Fast genau 18 Jahre nach dem Abzug der letzten US-Truppen aus Somalia sind die Vertreter von 50 Staaten und internationalen Organisationen in London zusammengekommen, um über neue Lösungswege für das leidgeplagte Land zu beraten.
Die Erwartungen an die Konferenz waren sehr hoch: Die britische Regierung sprach im Vorfeld als Gastgeber von einem neuen internationalen Ansatz für Somalia. Konkret standen sieben Punkte auf der Agenda:
- die Sicherheitslage und die Finanzierung der afrikanischen Uno-Mission (AMISOM) im Land
- der Aufbau staatlicher Strukturen in Mogadischu
- Stabilität in den Regionen außerhalb der Hauptstadt
- neue Maßnahmen zur “Bekämpfung des Terrorismus”
- die “Zerstörung des Geschäftsmodells der Piraterie”
- humanitäre Maßnahmen zur Bewältigung der Hungerkatastrophe
- und schließlich eine Vereinbarung zum verbesserten Umgang mit dem Thema Somalia auf internationaler Eben
(Quelle: Britische Regierung, fco.gov.uk)
Die Ziele der Konferenz und der Umgang der teilnehmenden Mächte mit den Problemen in Somalia wurden im Vorfeld von verschiedener Seite kritisch kommentiert.
Somalia auf Kalaschnikows, Khat und ewigen Katastrophenzustand zu reduzieren, ist vielleicht einer der größten Denkfehler der internationalen Staatengemeinschaft. Der zweite besteht in dem unerschütterlichen Glauben, nur eine funktionierende Zentralregierung könne aus dem super failed state wieder ein halbwegs stabiles Staatswesen machen. (Die deutsche Journalistin Andrea Böhm in einem Beitrag für “Zeit.de”)
Der Text der Abschlusserklärung im Original: “London Conference on Somalia: Communique“
Andrea Böhm für “Zeit.de”: “Somalia – oder: wie man mit Khat-Händlern Impfkampagnen durchführen könnte“
Die “NZZ” zur Somalia-Konferenz: “Eine stabile Regierung in Somalia ist längst überfällig“
Uno-Einsatz in Somalia: “AMISOM Mission Statement“