Sudan: Berichte über tödliche Übergriffe mehren sich

Wednesday 12th, January 2011 / 10:57 Written by

 Seit dem Beginn des einwöchigen Referendums über eine mögliche Unabhängigkeit des Südsudans vom Norden des Landes am Sonntag, mehren sich Berichte, nach denen es zu tödlichen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung gekommen sei. Betroffen ist vor allem der Distrikt Abyei, in dem reiche Ölvorkommen vermutet werden und dessen Zugehörigkeit auf Grund des ungeklärten Grenzverlaufs für den Fall einer Staatstrennung weiterhin umstritten ist.

Vordergründig kam es in den letzten Tagen zu Übergriffen nomadischer Volksgruppen aus dem nördlichen Teil des Landes, die Zugang zu den allgemein knappen Wasservorkommen suchen und dabei auf den Widerstand der ansässigen Bevölkerung stoßen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Regierung in Khartum die rivalisierenden Gruppen zu ihren Zwecken zu instrumentalisieren versucht, um ihren Einfluss in der Region zu wahren. Die Menschen in Abyei sind von der Wahl ausgeschlossen. Bei gewaltsamen Übergriffen seien laut taz unter Berufung auf sudanesische Medienangaben zuletzt am Montag mindestens 23 Menschen gestorben, andere lokale Zeitungen hätten gar von bis zu 49 Toten berichtet. Währenddessen wird beispielsweise von der BBC auch aus anderen Regionen von tödlichen Angriffen berichtet.

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Marius Münstermann is based in Berlin where he works as a freelance journalist. Marius serves as editor-in-chief at eufrika.org.

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