Tansania: Tote nach Protest gegen Verhaftung von Oppositionspolitikern

Friday 07th, January 2011 / 19:34 Written by

 In Arusha im Norden Tansanias kam es am Mittwoch zu Auseinandersetzungen zwischen Unterstützern der Oppositionspartei Chadema (Partei für Demokratie und Fortschritt) und Polizeieinheiten. Dabei  starben laut Polizeiangaben zwei Menschen, neun seien verletzt worden, unter ihnen auch Polizeibeamte. Zuvor hatte die Polizei einem Bericht der BBC zu Folge Freeman Mbowe, den Vorsitzenden der vor allem im Norden Tansanias einflussreichen Chadema, sowie 49 weitere Parteimitglieder festnehmen lassen. Grund für die Festnahmen sei die Verletzung von Auflagen für die angekündigte Demonstration gegen die Regierung von Präsident Jakaya Kikwete (CCM), der die Veranstalter Korruption vorwerfen.

Ein weiteres Motiv für den Protest waren laut Africa Review die von Oppositionsanhängern vermuteten Einschüchterungsversuche der CCM zu Gunsten ihres Kandidaten bei der anstehenden Bürgermeisterwahl  in Arusha.

Trotz Verbots habe im weiteren Verlauf eine unbekannte Anzahl Protestierender versucht, zum Veranstaltungsort zu gelangen, woraufhin die Polizei die Festnahme der Politiker veranlasste. Anschließend hatten die Unterstützer vor dem Polizeirevier, wo die Inhaftierten festgehalten wurden, für deren Freilassung protestiert und vereinzelt Versuche unternommen, gewaltsam zu deren Befreiung vorzudringen.

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Marius Münstermann is based in Berlin where he works as a freelance journalist. Marius serves as editor-in-chief at eufrika.org.

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1 Comments on “Tansania: Tote nach Protest gegen Verhaftung von Oppositionspolitikern

  • Meine Freundin und ich waren an diesem Tag in Arusha. Als wir auf dem Rückweg zur Sokoine Road am Clock Tower vorbeikamen, fuhr ein Militärwagen in den Kreisel ein und schoß einfach in die Menge. Wir waren entsetzt! Menschen rannten uns entgegen. Eine Afrikanerin zeigte uns ein Versteck, eine Rückseite eines kleinen Steinhauses. Wir hörten Schüsse. Von dort hatten wir einen Blick auf eine Grünfläche, von wo aus plötzlich enige Männer mit einer Fahne in unsere Richtung liefen. Wir waren mittendrin. Es war sehr beängstigend!… Es dauerte einige Zeit bis wir ein Taxi bekamen.

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