Togo: Universitätsschließung aufgrund von Unruhen

Friday 27th, May 2011 / 21:49 Written by

 Aufgrund von zweitägigen Unruhen in der Universität Lomé beschloss die togoische Regierung gestern, diese ab heute auf unbestimmte Zeit zu schließen. RFI berichtet, Studierende hätten den Lehrbetrieb zum zweiten Mal gestört, um ihren Unmut gegenüber dem europäischen Hochschulsystem mit den standardisierten Bachelor-, Master- und Doktorabschlüssen kund zu tun. Die Manisfestationen richteten sich laut RFI auch gegen die Präsenz der staatlichen Sicherheitskräfte auf dem Campus.

Dass die Regierung die Sicherheitskräfte als notwendig betrachtet, zeigt die Angst vor Unruhen wie bei den Wahlen 2005, als bei Straßenkämpfen über 500 Menschen starben. Die Bereitschaft, Aufstände im Keim zu ersticken, scheint hoch, schließlich kennen die Regierenden wohl kein Togo mehr ohne sie an der Spitze. Denn die Präsidialrepublik wurde von 1967 bis 2005 von Gnassingbé Eyadéma in einer faktischen Diktatur regiert. Daraufhin ernannte die Armee seinen Sohn, Faure Gnassingbé, zum Präsidenten. Aufgrund des Drucks, den die Afrikanische Union (AU) und die Westafrikanische Wirtschaftgemeinschaft ECOWAS (frz.: CEDEAO) auf die Regierung ausübten, fanden schlussendlich im April 2005 doch Wahlen statt. Sowohl Faure Gnassingbé, als auch der Oppositionskandidat Emmanuel Bob Akitani erklärten sich zum Sieger, Urnendiebstahl durch das Militär wurde gemeldet. Faure Gnassingbé setzte sich durch und wurde 2010 erneut unter umstrittenen Umständen wiedergewählt.

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