Skandal im Mittelmeer: Europarat stellt Fehler von Nato-Kapitänen fest

Thursday 29th, March 2012 / 18:50 Written by

 Der Freitag hat einen Beitrag von Guardian-Korrespondent Jack Shenker über den Bericht des Europarates zum Tod von 63 Flüchtlingen veröffentlicht.

FORENSIC OCEANOGRAPHY: Charles Heller, Lorenzo Pezzani and Situ Studio.

Credit: Charles Heller, Lorenzo Pezzani and Situ Studio

Die Flüchtlinge hatten im Frühjahr 2011 auf dem Mittelmeer Schiffbruch erlitten (s. Grafik rechts). Ihre Notrufe wurden von mehreren Handels- und Kriegsschiffen sowie zuständigen Behörden nicht beantwortet. Der Untersuchungsbericht gelangt nicht nur zu dem Schluss, dass schwerwiegende Fehler gemacht wurden, für die die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen seien, sondern drängt im Hinblick auf die vielen weiteren “stillen Tragödien” im Mittelmeer auch auf eine Überarbeitung der Handlungsrichtlinien von Nato und EU.

Zitiert wird Tineke Strik, Mitglied des Europaratskomitees für Migration, Flüchtlinge und Vertriebene und Autorin des Berichts:

Wir können solange von Menschenrechten und der Erfüllung internationaler Verpflichtungen reden, wie wir wollen. Wenn wir aber gleichzeitig Menschen dem Tod überlassen, weil wir vielleicht nicht wissen, wer sie sind oder weil sie aus Afrika kommen – offenbart das die Bedeutungslosigkeit dieser Worte [...] Diese Menschen hätten nicht sterben müssen, die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Im vergangenen Jahr sind mehr as 1500 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben.

 

Shenkers Beitrag auf Freitag.de: “Schiffbrüchige wurden sich selbst überlassen

Der vorläufige Untersuchungsbericht als pdf: “Lives lost in the Mediterranean Sea: Who is responsible?

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