“Ultimatum an Mubarak ist problematisch”

Tuesday 01st, February 2011 / 23:46 Written by

 In einem Interview mit der ARD zweifelt Henner Fürtig, Direktor des GIGA-Instituts für Nahost-Studien in Hamburg, an der Umsetzbarkeit der Forderung seitens der ägyptischen Opposition, Präsident Mubarak solle bis Freitag zurücktreten und somit den Weg für eine demokratische Neuordnung des Landes freimachen. Dabei ist Fürtig vor allem skeptisch, ob die Protestbewegung ihre derzeitige Machtdemonstration über weitere Tage hinweg aufrecht erhalten könne. Mubarak spiele aktuell auf Zeit, was ihm womöglich auf Dauer den längeren Atem verschaffe.

Größte Bedeutung misst der Experte der ägyptischen Armee zu, auf deren Stärke Mubarak seine Macht stützt und deren Selbstwahrnehmung als „Bewahrer der Ordnung“ entscheidenden Anteil am weiteren Verlauf der Proteste haben werde. Ferner bleibe vor allem die Frage offen, ob die Dauer bis zum Ablauf des an Mubarak gestellten Ultimatums einen effektiven Regimewechsel ermöglicht und ob eine mögliche Ablösung der Regierung der von den Protestierenden gestellten Forderung nach mehr Demokratie tatsächlich in absehbarer Zeit gerecht werden könne. Sicher ist sich Fürtig hingegen, dass die revolutionäre Stimmung in Ägypten großen Einfluss auf die Protestbewegungen der gesamten Region haben wird: „Die Proteste werden sich noch ausweiten.“

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Marius Münstermann is based in Berlin where he works as a freelance journalist. Marius serves as editor-in-chief at eufrika.org.

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