Update Malawi: Situation spitzt sich weiter zu
Nachdem neue Aufrufe kursieren, sich an den morgigen “Red Army-Demonstrationen” gegen die Regierung unter Malawis Präsident Bingu zu beteiligen, spitzt sich die Lage in der Stadt Blantyre weiter zu.
Es herrscht allgemeine Anspannung in den Straßen des wirtschaftlichen Zentrums Blantyre im Süden des zentralafrikanischen Binnenstaats Malawi. Augenzeugen berichten, dass sogenannte “DPP–Cadets” auf blauen Pick-Ups der Regierungspartei DPP durch die Straßen ziehen. Es wirkt beunruhigend und bedrohlich, wie sich die Unterstützer des amtierenden Präsidenten Bingu wa Mutharika auf den Straßen präsentieren: Viele DPP-Cadets tragen Macheten.
Unterdessen sind viele malawische Informationsseiten im Internet zeitweise überlastet oder nicht erreichbar. Zu viele Nutzer scheinen sich auf den Plattformen der nationalen Zeitungen informieren zu wollen, um die aktuelle Situation besser einzuschätzen. Exil-malawische Gruppen hatten zuletzt Präsident Bingu aufgefordert, angesichts drohender Massenproteste binnen drei Monaten zurückzutreten.
Die Situation ist auch für lokale Beobachter weiterhin schwer zu überblicken. Es bleibt nur zu hoffen, dass es sich bei der Waffenschau der “DPP-Cadets” nur um Einschüchterungsversuche handelt und es bei den für den 20. Juli angekündigten Demonstrationen nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen wird.
Die Aufrufe zu friedlichen Protestaktionen stehen unter dem Motto “Ein besseres Malawi ist möglich”.
Die Spannungen in Malawi hatten sich im Frühjahr an einem Streit um Meinungsfreiheit im malawischen Hochschulbetrieb entzündet. An der University of Malawi (UNIMA) in Zomba hatte ein Dozent Anfang Februar das Potenzial der Protestbewegungen in Tunesien und Ägypten erörtert und darauf verwiesen, dass die anhaltenden Öl- und Devisenprobleme in Malawi ebenfalls solche Bewegungen nach sich ziehen könnten. Er wurde in der Folge suspendiert und polizeilich vorgeladen.
weitere Informationen:
“Malawi: Crackdown fears ahead of mass protests” (amnesty international, 19.07.2011)
“DPP Cadets armed to the teeth attacking people in Blantyre” (malawivoice.com)
Update: Situation in Malawi spitzt sich weiter zu
Nachdem auch heute wieder Aufrufe sich an den morgigen „red army-Demonstrationen“ in Malawi zu beteiligen, kursierten, spitzt sich die Lage in Malawi weiter zu.
Es herrscht allgemeine Anspannung in den Straßen des wirtschaftlichen Zentrums Blantyre. Augenzeugen berichten, dass sogenannte „DPP – Cadets“ auf blauen Pick-Ups der Regierungspartei DPP durch die Straßen ziehen. Es wirkt beunruhigend und bedrohlich wie sich die meist Jugendlichen mit Macheten bewaffnet auf den Straßen präsentieren.
Sämtliche Informationsseiten im Internet sind derweil überlastet. Zu viele Menschen scheinen sich auf den Plattformen der nationalen Zeitungen informieren zu wollen, um die aktuelle Situation besser einzuschätzen.
Die Situation ist weiterhin schwer einzuschätzen. Es bleibt nur zu hoffen, dass es sich ausschließlich um Einschüchterungsversuche seitens der „DPP-Cadets“ handelt und es bei den angekündigten morgigen Demonstrationen nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen wird.