Wahl Jonathans verschärft Lage in Nigeria

Tuesday 19th, April 2011 / 23:47 Written by

 Goodluck Jonathan konnte die Präsidentschaftswahlen in Nigeria mit knapp sechzig Prozent der Stimmen für sich entscheiden und schaffte bereits im ersten Wahlgang in zwei Dritteln der Distrikte mehr als 25 Prozent der Stimmen einzustreichen. Somit steht fest, dass der Spitzenkandidat der People’s Democratic Party (PDP), der als Amtsinhaber in die Wahlen ging für die kommende Legislaturperiode von vier Jahren Präsident des bevölkerungsreichsten Staates Afrikas sein wird.

Der muslimische Kanditat des Congress for Progressive Change (CPC) Muhammadu Buhari erhielt 32 Prozent der Stimmen, sodass es ihm verwehrt bleibt ein weiteres Mal nach 1983 Präsident Nigerias zu sein. Nuhu Ribadi vom Action Congress Nigeria (ACN) erhielt lediglich etwa fünf Prozent der Stimmen.

Buhari spricht von Wahlfälschungen im Norden des Landes. In dieser muslimisch geprägten Region hat der christliche Jonathan wenig Rückhalt, sodass dort die Enttäuschung über das Wahlergebnis am größten ist. Dies führte zu diversen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der verschiedenen politischen Lager. Da diese sich an den großen Religionen des Landes, Christentum und Islam, orientieren, brannten am Montag und Dienstag teilweise Kirchen und Moscheen. Genaue Opferzahlen liegen noch nicht vor.

Anders als Buhari bewerten internationale Beobachter, unter anderem die AU, die EU und das International Republican Institute (IRI) unter Führung des ehemaligen slowenischen Ministerpräsidenten Janez Jansa, die Wahlen als Erfolg. Zwar seien die Abläufe des Procederes sicherlich noch ausbaufähig, doch sei die Wahl im Großen und Ganzen die mit Abstand repräsentativste, die es in Nigeria seit seiner Demokratisierung gab.

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