Wahlkampf in Ägypten: Ausschreitungen erschüttern Kairo
In einer Analyse für n-tv.de hat sich Nora Schareika mit Hintergründen und möglichen Folgen der blutigen Ausschreitungen im Vorfeld der ägyptischen Präsidentschaftswahlen befasst.
Der neue Gegner von Demonstranten fast jeder Gesinnung ist seit Mubaraks Sturz vor 15 Monaten der Militärrat, der in den Wirren der Tahrir-Revolution die Macht übernahm. Die Generäle um Feldmarschall Hussein Tantawi – Hassobjekt der Revolutionäre vom liberalen Blogger bis zum Salafisten – haben versichert, einen geregelten Übergang der Macht zu ermöglichen. Nach dem jüngsten Blutbad versprachen sie gar, die Macht nach der Präsidentenwahl noch früher als ursprünglich geplant zu übergeben, nämlich schon Ende Juni oder sobald ein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht hat. (Schareika 2012: “Wahlchaos in Ägypten”)
Der erste Wahlgang beginnt am 23. Mai. Die Wahlkommission hat offiziell 13 Kandidaten zur Wahl zugelassen.
Unter ihnen sind zwei Islamisten, zwei ehemalige Funktionsträger aus der Mubarak-Zeit und ein Linker. Umfragen deuten darauf hin, dass die Wahl zwischen dem ehemaligen Muslimbruder Abd al-Munim Abu al-Futuh und dem ehemaligen Außenminister Amr Mussa ausgemacht wird. (ebd.)
Allerdings, so Schareika weiter, lägen die die bisher veröffentlichten Umfrageergebnisse teils sehr weit auseinander. Das meiste Misstrauen im Volk schlage jedoch den alten Eliten entgegen.
Der Link zum Beitrag bei n-tv.de: “Jeder gegen jeden: Wahlchaos in Ägypten“
Die Kandidaten in der Übersicht: “Ägypten wählt: Langbärte, Superreiche und alte Nostalgiker“