Warnung vor neuer Gewalt im Kongo

Tuesday 14th, December 2010 / 19:23 Written by

 Die Hilfsorganisation Oxfam warnt vor einem neuen Gewaltausbruch in den Grenzgebieten zwischen dem südlichen Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und dem Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Angriffe der "Lord's Resistance Army" (LRA) auf die Zivilbevölkerung hätten sich zu einer Bedrohung für die gesamte Region ausgeweitet, heißt es in einer aktuellen Oxfam-Studie. Die LRA sei mittlerweile in einem riesigen Gebiet aktiv.

Seit 2008 sind nach Oxfam-Angaben mehr als 400.000 Menschen vor den Überfällen der LRA geflohen. Die Bedrohung durch angebliche Vergeltungsschläge gegen Dorfbewohner in kaum erschlossenen Gebieten sei im Zuge der, so Oxfam, schlecht geplanten Militäraktion "Lightning Thunder" dramatisch gestiegen.

LRA-Milizen haben demnach seit Beginn der Militäroperation mehrerer betroffenen Staaten  mehr als 2300 Menschen getötet und mindestens 3000 weitere Zivilisten entführt. Beobachter der Hilfsorganisation vor Ort gehen davon aus, dass gerade in der Weihnachtszeit erneut Massaker zu befürchten seien.

Erst kürzlich hatte die US-Regierung einen neuen Aktionsplan gegen die ursprünglich aus Uganda stammenden Milizen unter LRA-Chef Joseph Kony vorgestellt. Oxfam fordert, alle Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt mit dem Vorgehen der Regionalregierungen und den Plänen der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union abzustimmen. Der Schutz der Zivilbevölkerung müsse dabei an erster Stelle stehen.

Zur Oxfam-Studie "Ghost of Christmas Past"

Bilderserie zur Lage in der DR Kongo

Fakten und Zahlen zur UN-Mission in Zentralafrika: Monusco

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