Stabilität und Rohstoffe: Niebel reist nach Westafrika
Der deutsche Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, besucht im Rahmen einer viertägigen Westafrika-Reise Sierra Leone und Burkina Faso.
Diese Reise führt in eine brisante Region – und in Länder, die zu den ärmsten der Welt gehören. Umso wichtiger ist es, diese Staaten nicht aus dem Blick zu verlieren und sie in ihrem Bemühen um demokratische Strukturen entschlossen zu unterstützen. (Dirk Niebel, bmz.de, 2012)
In der sierraleonischen Hauptstadt Freetown wird Niebel den Angaben aus Deutschland zufolge mit Staatspräsident Ernest Bai Koroma und Außenminister Joseph Bandabla Dauda zusammentreffen. Im Vordergrund stehen Fragen der Stabilität, der Flüchtlingshilfe und die im November anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.
Präsident Koroma bemüht sich derzeit – auch mit Blick auf die von ihm angestrebte Wiederwahl – verstärkt um Investitionen aus dem Ausland, um die Lage am sierraleonischen Arbeitsmarkt zu entspannen und die Lage der Staatsfinanzen zu verbessern. Eine große Rolle spielen dabei die reichen Vorkommen an Bodenschätzen wie Diamanten, Bauxit, Gold und Rutil.
Internationale Agrar-Unternehmen drängen unterdessen mit raumgreifenden Plantagenprojekten zum Anbau von Kaffee, Kakao und Ölpalmen für den Weltmarkt ins Land. Der Umgang mit der Vergabe von Landrechten stößt dabei nicht nur in den betroffenen Regionen, sondern auch unter Entwicklungshelfern auf Kritik.
In Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, will der Minister ab Mittwoch schließlich mit nicht näher genannten Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft Gespräche führen. Hier dürften vor allem die Sicherheitslage und die politischen Perspektiven im Nachbarland Mali im Vordergrund stehen.
Burkina Faso spielt eine aktive Vermittlerrolle in der aktuellen Mali-Krise. Zur gleichen Zeit kämpft das Land selbst mit den Auswirkungen des Konfliktes im Nachbarland, weil Malier zu Tausenden nach Burkina Faso fliehen, sowie mit der akuten Nahrungsmittelkrise im eigenen Land. (bmz.de 2012)
Begleitet wird Niebel von einer Delegation aus Parlamentariern und Wirtschaftsvertretern.
Weiterführende Informationen:
Dagmar Dehmer im “Tagesspiegel” zur Lage in Sierra Leone: “Granatwerfer für die Polizei“
Thomas Scheen für die “FAZ” zur Rolle von Burkina Fasos Präsident Compaoré: “Friedensstifter mit blutiger Vergangenheit“