Stabilität und Rohstoffe: Niebel reist nach Westafrika

Tuesday 07th, August 2012 / 11:34 Written by

 Der deutsche Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, besucht im Rahmen einer viertägigen Westafrika-Reise Sierra Leone und Burkina Faso.

Diese Reise führt in eine bri­sante Region – und in Länder, die zu den ärmsten der Welt ge­hören. Umso wich­tiger ist es, diese Staaten nicht aus dem Blick zu ver­lieren und sie in ihrem Be­mühen um demo­kra­tische Struk­turen ent­schlos­sen zu unter­stüt­zen. (Dirk Niebel, bmz.de, 2012)

In der sierraleonischen Hauptstadt Freetown wird Niebel den Angaben aus Deutschland zufolge mit Staatspräsident Ernest Bai Koroma und Außenminister Joseph Ban­dabla Dauda zusammentreffen. Im Vordergrund stehen Fragen der Stabilität, der Flüchtlingshilfe und die im November anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

Präsident Koroma bemüht sich derzeit – auch mit Blick auf die von ihm angestrebte Wiederwahl – verstärkt um Investitionen aus dem Ausland, um die Lage am sierraleonischen Arbeitsmarkt zu entspannen und die Lage der Staatsfinanzen zu verbessern. Eine große Rolle spielen dabei die reichen Vorkommen an Bodenschätzen wie Diamanten, Bauxit, Gold und Rutil.

Internationale Agrar-Unternehmen drängen unterdessen mit raumgreifenden Plantagenprojekten zum Anbau von Kaffee, Kakao und Ölpalmen für den Weltmarkt ins Land. Der Umgang mit der Vergabe von Landrechten stößt dabei nicht nur in den betroffenen Regionen, sondern auch unter Entwicklungshelfern auf Kritik.

In Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, will der Minister ab Mittwoch schließlich mit nicht näher genannten Ver­tre­tern aus Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft Gespräche führen. Hier dürften vor allem die Sicherheitslage und die politischen Perspektiven im Nachbarland Mali im Vordergrund stehen.

Burkina Faso spielt eine aktive Ver­mittler­rolle in der aktuellen Mali-Krise. Zur gleichen Zeit kämpft das Land selbst mit den Aus­wirkungen des Kon­fliktes im Nach­bar­land, weil Malier zu Tau­sen­den nach Burkina Faso fliehen, sowie mit der akuten Nah­rungs­mit­tel­krise im eigenen Land. (bmz.de 2012)

Begleitet wird Niebel von einer Dele­ga­tion aus Parlamentariern und Wirtschaftsvertretern.

Weiterführende Informationen:

Dagmar Dehmer im “Tagesspiegel” zur Lage in Sierra Leone: “Granatwerfer für die Polizei

Thomas Scheen für die “FAZ” zur Rolle von Burkina Fasos Präsident Compaoré: “Friedensstifter mit blutiger Vergangenheit

Diesen Artikel empfehlen bei:
  • Facebook
  • Twitter
  • MisterWong
  • Google Bookmarks
  • del.icio.us

About the author

Martin is a news professional, driven by enthusiasm for facts, opinions and the sharp line between them. In his daytime job he keeps both eyes on online news and human interaction within the world's societies, economic systems and organizations. Besides that he's working with eufrika.org to establish a free exchange of news and information between Europe and Africa.

View all articles by Martin Morcinek

eufrika on Facebook