Sudan: striktere Auslegung der Sharia-Gesetzgebung für Norden angekündigt

Monday 20th, December 2010 / 01:38 Written by

 Für den Fall einer Trennung des Sudans als Ergebnis des Referendums am 9. Januar 2011, hat sich Präsident Omar al-Bashir für eine Verschärfung der Sharia-Gerichtsgebung im Norden des Landes ausgesprochen. Die Einführung des muslimischen Rechtsprechungskatalogs für den gesamten Sudan – also nebem dem mehrheitlich von sunnistischen Muslimen bewohnten Norden ebenfalls für den Süden, in dem der Großteil der zu etwa einem Viertel christlich oder animistisch gläubigen Bevölkgerung des Landes lebt – war eine der ausschlaggebenden Provokokationen während der Eskalation im sudanesischen Bürgerkrieg. Die neuerlichen Vorhaben zur strikteren Auslegung der Sharia könnten dann auch bislang von bestimmten Paragraphen ausgenommene nicht-muslimische Sudanesen betreffen.

Folglich könnten die Ankündigungen al-Bashirs laut BBC zu einer weiter verstärkten Abwanderung vor allem christlicher Sudanesen aus dem Norden führen, der in den vergangenen Wochen bereits tausende Menschen zur Stimmabgabe nach Süden gefolgt sind. Al-Bashirs Vorschlag erfolgte im Kontext scharfer Kritik seitens internationaler Menschrechtsorganisationen, die den Vorfall einer öffentlich gefolterten Frau anprangerten.
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Marius Münstermann is based in Berlin where he works as a freelance journalist. Marius serves as editor-in-chief at eufrika.org.

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